Sony MDR-HW700DS – großes Kino am Kopf

Sony MDR-HW700DS – großes Kino am Kopf

16. Oktober 2014 0 Von Lassito

9.1 Surround Sound verspricht Sony mit seinem neuen Kopfhörer MDR-HW700DS. Ob so ein versprechen überhaupt eingehalten werden kann, haben wir natürlich getestet. Vorweg gesagt, großes Kino.

EINLEITUNG:

AV Systeme werden immer billiger. Surround Sound Systeme mit ordentlichem Klang und vielleicht sogar von bekannten Herstellern stehen schon fast in jedem Wohnzimmer. Doch jeder kennt das Leiden mit den Nachbarn, wenn es mal lauter her geht. Will man richtiges Kinofeeling haben, ist es unausweichlich, die Lautstärke bis an den Rand zu treiben, sodass die Endstufe ins Schwitzen kommt.

Um aus diesem Dilemma zu entweichen, seien einem die 9.1 Kopfhörer von Sony ans Herz gelegt, die ein Eintauchen in die Kinoatmosphäre ermöglichen sollen und das bei Zimmerlautstärke.

UNBOXING:

Standesgemäß und für ca. € 399,- nicht ganz billig, versteht sich die edle Packung von selbst. Hat man sich im Vorfeld nicht schlau gemach,t verwundert einen die große Packung. Warum zum Teufel ist die so massiv? Erst beim Auspacken offenbart sich das Augenkino.

Verpackung - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Verpackung – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Es ist nicht nur ein Kopfhörer drinnen, sondern auch noch eine “Schaltzentrale”. Eigentlich hätte ich das von Anfang wissen können. Wie soll der Fernseher sonst Kontakt mit den Abspielgeräten wie dem z.B Sky Receiver aufnehmen können?

Lieferumfang - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Lieferumfang – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Nebenbei findet sich noch ein optisches Toslink-Kabel sowie ein USB zu microUSB Kabel, das für´s Aufladen der Over Ears gedacht ist.

 

HANDLING:

Wer unsere Serie über die Kopfhörer aus dem letzten Jahr gelesen hat weiß, dass Sony bekannt dafür ist, auch im Premium Segment ordentlich mit zu mischen. So haben uns schon die Sony MDR-1RBT voll überzeugt und die Sony MDR-10RBT waren auch nicht von schlechten Eltern.

Beim Sorround Sound Kopfhörer Sony MDR-HW700DS ist es nicht anders. Seine Verarbeitung ist erstklassig. Die verwendeten Materialien, insbesondere das weiche Leder, das als Ohrpolster fungiert, sucht am Markt seinesgleichen. Die Ohrpolster lassen die Außenwelt verschwinden und sorgen für ungestörtes Kinovergnügen.

Verarbeitung - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Verarbeitung – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Mit einem Gewicht von 470 Gramm zählt man den Sony MDR-HW700DS nicht zu den Fliegengewichten ,doch trägt man ihn erst mal am Kopf, fühlt es sich an, als wären sie gar nicht da, die 0,47 kg. Eine Tragedauer von 6 Stunden am Stück sind bei uns im Test keine Seltenheit gewesen.

Schanier Kopfbügel - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Schanier Kopfbügel – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Alle wichtigen Einstellungs-Buttons sind am Kopfhörer angebracht.

Zum Ersten kann man diesen dort Ein- und Ausschalten, den Szenemodus auswählen, die Lautstärke verstellen oder den Input wählen.

Bedienknöpfe - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Bedienknöpfe – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Man ist deshalb nicht mal gezwungen die Couch zu verlassen, außer man benötigt eine frische Packung Chips.

Überdies spendierte man einen Lagesensor ,der den Over Ear beim Ablegen in den Ruhezustand versetzt, der wiederum nach einer gewissen Zeit dann zusätzlich die Basisstation ins Bett schickt.

Die Basisstation ist mit 220 x 32 x 157 mm recht klein und passt gut zum Sat-Receiver.

Schaltzentrale - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Schaltzentrale – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Buttons am Kopfhörer:

linkes Ohr:

 

 

  • microUSB Buchse

 

  • Powerbutton

 

  • Zustands-LED
Buttons und LED - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Buttons und LED – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

 

rechtes Ohr:

 

 

  • Lautstärke

 

  • Effekt

 

  • Input

 

  • Menü
Buttons rechts - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Buttons rechts – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

 

VERBINDUNG zum Sony MDR-HW700DS :

Lustigerweise kommuniziert der Kopfhörer mit der Basis nicht per Bluetooth sondern per 2-Kanal Funk. Mit 2,4 oder 5 GHz ist der störungsfreie Betrieb in normalen Haushalten kein Problem mehr, denn so kommt sich der vielleicht vorhandene Router mit dem Kopfhörersystem nicht in die Quere. Als Reichweite konnten wir im Test an die 20 Meter ermitteln. Aber ehrlich gesagt ist mein 55 Zöller zu klein um 20 Meter Abstand zu nehmen.

Für den Anschluss an die Basisstation kann man entweder ein optisches Toslink, S/PDIF-Eingang, eine analogen Chinch oder einen von 3 HDMI Eingängen verwenden, die sogar 4k und 3D fähig sind bzw. über einen Ausgang die Signale weiterleiten. In unserem Fall fungierte ein Sony Bravia KDL-55W905A als TV.

Anschlüsse an der Box - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Anschlüsse an der Box – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Die Bedienung geschieht ja rein am Kopfhörer. Ist dies schwierig? Die Frage lässt sich so beantworten. Hat man den 700er mal ein paar Stunden am Kopf, dann lassen sich auch die Knöpfe blind finden. Zudem werden alle relevanten Einstellungsmöglichkeiten direkt an der Basisstation angezeigt (ist man z.B. nur mit dem optischen Kabel verbunden) oder auch am On-Screen Menü wenn man HDMI nützt.

SIGNALVERARBEITUNG:

Diese erfolgt nicht im Kopfhörer selbst, sondern in der Basisstation.

Diese Soundmodifikation ist die so genannte Sony Virtualphones Technology, abgekürzt VPT genannt. Die Kopfhörer selbst warten mit einem Treiber pro Kanal auf, und zwar genau genommen mit einem Kalotten-Treiber, der einen Durchmesser von 50 mm vorzuweisen hat. Sony bewerkstelligt damit einen Frequenzgang von 5 bis 25.000 Hz.

Einstellungsbuttons an der Box - Sony MDR-HW700DS - SmartTechNews

Einstellungsbuttons an der Box – Sony MDR-HW700DS – SmartTechNews

Das Audiosignal wird verarbeitet und in ein 5.1 oder sogar 9.1 Sorroundspektakel umgewandelt.

Man simuliert so im besten Fall, zwei Front-, einen Center-, zwei Surround-, zwei rückwärtige Surround- sowie einen Bass Lautsprecher. Unterstützt werden hierbei alle relevanten und angesagten Formate wie Dolby Digital, Dolby Digital Plus, Dolby TrueHD, dts, dts-ES und dts HD Master.

 

Als besonderes Highlight dürfen aber die verschiedenen Effekt Modi hervorgehoben werden. Neben dem„Kino“ steht auch der „Spiel“ und „Sprach“ Modus zur Verfügung.

Die Feineinstellung diese Modi bzw. des Klange erfolgte nicht von Sony selbst sondern vom Oscar-gekrönten Sound Editor Tom McCarthy von Sony Pictures Entertainment. Dieser zeichnete sich z.B. im Film Dracula aus.

Näheres aber unter dem Punkt KLANG.

 

SPEZIFIKATION:

Abmessungen:220 x 32 x 157 mm

Gewicht:430 g (TBD)

Geschlossen:ja, Over-Ear

Dynamisch:ja

Treibereinheit:50 mm (Kalotte)

Membran:PET

Frequenzgang (Hz):5 bis 25.000 Hz

Magnet:Neodymium

Impedanz (Ohm):24 Ohm

Lautstärkeregelung:ja (Drehknopf)

Ladezeit:3 Stunden

 

KLANGBILD:

Da es sich ja nicht um reine Audio-Kopfhörer handelt, sondern um reine Film-OverEars sind wir speziell auf dieses Thema eingegangen.

Was ist wichtig, wenn man einen Film sieht, war die erste Frage?

Steve meinte sofort:”Es sind die Stimmen die ich verstehen will!”

Meine Antwort lautete:” Ich will richtigen Bums bei Actionszenen hören!”

Wie ihr erkennt sind Geschmäcker verschieden und so haben wir uns auf den ersten Film, Pacific Rim, konzentriert.

Die Anfangsszenen raubten mir den Atem und ich wusste noch gar nicht, was der Kopfhörer alles kann. So war die erste Einstellung Kino und Compression.

Ein Klanggewitter erster Sahne mit ausgeglichenen Höhen, Mitten und Tiefen. Keine der Frequenzen war zu aufdringlich und drückte sich in den Vordergrund. Zugegeben die Stimmen versteckten sich ein wenig hinter den Action geladenen Szene ,doch waren wir ja noch nicht am Ende.

So einmal kurz auf Effekt gedrückt und wir befanden uns im Game Modus. Hier waren die Stimmen klarer zu hören und der Bums wich etwas den Mitten. Nochmals den Effekt Knopf gedrückt und wir waren im Modus “Voice”.

Dieser hatte es wirklich in sich. Neben ausgezeichnet verständlichen Stimmen kam ordentlicher Bums in explosiven Szenen am Trommelfell an. Auch beim Aufdrehen der Lautstärke konnten wir den MDR-HW700DS nicht aus der Ruhe bringen. Er klang durchwegs sauber und übersteuerte nicht.

Dem aber nicht genug. Nur Film schauen oder bei Two Broke Girls einen ablachen, genügt nicht, der Kopfhörer musste auch zeigen, was er im Bereich Musik so kann.

Deshalb wieder mal unsere Kopfhörer Playlist auf Juke gewählt und das Smartphone per Klinke und Chinch an die Basisstation geklemmt.

 

 

  • Some Chords – deadmau5

 

  • Klavierkonzert Nr. 2, B-Dur, 19 op. Adagio – Das große Klassik Orchester

 

  • Relentless – Sepultura

 

  • Ich schieß dich auch den Mond – Andrea Berg

 

  • Romeo und Julia – Ursprung Buam

 

  • Let´s get married – Jagged Edge

 

  • Leichte Kavallarie – Wiener Philharmoniker

 

  • Rest of my Life – Ludacris

 

waren die ausgewählten Musikstücke aus allen Bereichen.

Wer Beats gewöhnt ist, könnte ein wenig enttäuscht sein. Der Bass tritt nie richtig in den Vordergrund, ist aber absolut wahrnehmbar. Die Höhen und Mitten um so ausgeglichener präsent.

Kurz zusammengefasst habe ich noch nie so einen guten Kopfhörer am Kopf getragen. Der Sound den dieser Kopfhörer wiedergibt ist über das ganze Frequenzband ausgeglichen, egal welches Genre oder welchen Film man sich anhört.

Es macht Spaß sich mit dem MDR-HW700DS zu vergnügen.

 

FAZIT:

Viele Kopfhörer gehört, aber noch keinen wie den Sony MDR-HW700DS. Das könnte das Fazit gewesen sein.

Nein, bis auf die fehlende Bluetooth Verbindung, um eventuell das Smartphone direkt mit dem Kopfhörer zu verbinden gibt´s im Gesamtpaket nichts auszusetzen.

Der MDR-HW700DS hat gegenüber normalen Kopfhörern im Kinobereich durchaus die Oberhand. Auch im Musikbereich weiß der Kopfhörer aufgrund seines ausgeglichenen Klangs zu überzeugen.

9.1 das schafft der Premium OverEar nicht zur Gänze ist aber gefühlt knapp dran. Das, was rauskommt klingt sehr räumlich und greifbar. Verglichen mit denen, die am Markt sind, hat Sony die Nase vorn.

Wer also € 400 übrig hat, kann diese getrost in den MDR-HW700DS investieren und wird glücklich sein.

Pro Kontra
spitzen Klang hoher Preis
viele Effektmodis kein Bluetooth
Dualband Wireless
Anschlussmöglichkeiten
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